Die St. Nikolaus-Kapelle ist das älteste Bauwerk von Geretsried und war viele Jahrzehnte das einzige, das unter Denkmalschutz stand.
Im Handbuch der deutschen Baudenkmäler von DEHIO wird die Kapelle als achteckiger Zentralbau beschrieben, mit einem Turm an der Südseite und einem Klostergewölbe. Im Typus ist sie ähnlich der Wallfahrtskirche „Maria Elend“, ein Kilometer südlich von Dietramszell.
In dem vom Landesamt für Denkmalspflege in München 1994 herausgegebenen Werk „Denkmäler in Bayern“ wird die St. Nikolaus-Kapelle sehr ausführlich beschrieben.
Bei der Restaurierung der Kapelle wurden nachträglich genaue Pläne erstellt.
Dem oktogonalen Zentralbau ist im Südwesten ein Sakristeiraum angefügt. Halb über der Sakristei sitzt der im unteren Teil quadratische, oben achteckige Turm, der von einer Turmzwiebel abgeschlossen wird. Symmetrisch rechts und links vom zentralen Eingang befinden sich hohe, oben und unten eingezogene, rundbogige Fenster. Mauern und Gewölbe bestehen aus Tuffstein, einem einheimischen Baustein aus Kalk.
Über dem Zentralbau erhebt sich eine Dachkonstruktion aus Holz. Das Dach und die Turmzwiebel sind mit Lärchenschindeln gedeckt. Markantes Zeichen von Dach und Turm sind die abschließenden Verzierungen mit jeweils einer vergoldeten Kugel und einem Doppelkreuz.
Schlichte Eisengitter an Tür und Fenstern dienen der Sicherung der Innenräume der St. Nikolaus-Kapelle.
Fassade und Innenwände tragen einen haltbaren Anstrich, der wie früher aus Sumpfkalk hergestellt wurde. Die Farbgebung selbst erfolgte nach den analytischen Befunden, die an Proben aus dem Mauerwerk erhalten wurden.