Die Glasfenster unseres Gotteshauses

… erzählen die Bibel.

Schon im 11. bis 14. Jahrhundert – vor allem in der Gotik – belebten bunte, licht durchflutende Glasfenster die bis dahin tristen Kirchen. Riesige, farbprächtige, figürliche Darstellungen führten den Gläubigen leicht deutbare biblische Szenen vor Augen.

Die Neuzeit dagegen setzte andere Maßstäbe. Und so stilisierte der Künstler Walter Tafelmeier vor 40 Jahren im Einklang mit der modernen Architektur unserer Pfarrkirche Maria Hilf, bunte Glasmosaike mit den biblischen Themen „Die sieben Schmerzen Mariens“ und „Die sieben Sakramente“, die die linke und rechte Kapelle des Kircheninneren zieren. Der Bildhintergrund wird durch dunkle Farbnuancen zurück genommen, um in den hellen Mittelfeldern die biblischen Szenen stärker wirksam werden zu lassen. Im Marienzyklus dominieren in der Umrandung die Farbabstufungen von Blau und Braun, die hellen Mittelstücke sind Höhen verstellt eingelegt und deuten dadurch auf die Höhen und Tiefen des irdischen Weges Mariens hin. Diese modern gestaltete Fensterreihe stellt Maria, die Gottes Mutter dar, die ihrem Sohn nachfolgt bis in den Tod. Sie hat mit ihrem Sohn Jesus gelitten und wurde dadurch für uns zur Mutter der Schmerzen zu „Mater Dolorosa“.

Für den Hintergrund der Glasmosaiken der Sakramentskapelle wählte der Künstler wesentlich hellere Farbnuancen, die in ihren christlichen Deutungen auf die absolute Wahrheit und damit auf die ewige Herrlichkeit Gottes hinweisen, der uns durch seinen Sohn diese Sakramente schenkte. Die Darstellungen der Symbole der sieben Sakramente im Mittelteil der bunten Fenster werden durch stilisierte, kreisförmige Einfassungen deutlich hervorgehoben. Der Kreis ohne Anfang und Ende weist auf Gott in seiner absoluten Vollkommenheit hin. Auch das Rad in seiner runden Form, welches erst durch Bewegung auf den Weg zur Vollkommenheit gelangt, kann als unser unvollkommener Weg in Gottes Herrlichkeit gedeutet werden.

Diese Hinweise fließen als Sinnbild in die Symbolik der sieben Sakramente ein. Um der Menschen Willen hat Jesus seiner Kirche die Sakramente gegeben, als verlässliche Haltepunkte und als sichtbare Orientierungszeichen an zentralen Stationen unseres Lebensweges.

Liselotte May (Text verfasst 2004, +….)

Glasmosaikfenster in der Sakramentskapelle
(Die sieben Sakramente)

Taufe

Lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Matth. 28,19.

Buße

Empfanget den Heiligen Geist! Welchen ihr die Sünden nachlassen werdet, denen sind sie nachgelassen; und welchen ihr sie behalten werdet, denen sind sie behalten.
Joh. 20, 23.

Firmung

Da legten die Apostel ihnen die Hände auf und sie empfingen den Heiligen Geist.
Apg. 8, 14-17.

Eucharistie

Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der hat das ewige Leben und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage.
Joh. 6, 54.

Kranken-
salbung

Ist jemand krank unter euch, so rufe er die Priester der Kirche zu sich. Diese sollen über ihn beten und ihn mit Öl salben im Namen des Herrn.
Jak. 5, 14..

Ehe

Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden und die zwei werden ein Fleisch sein.
Mt. 19. 5.

Priesterweihe

Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreiches geben, was du auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein und was du auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein.
Mt. 16, 19.